Der Petersberg
In seinem Buch über die Geschichte von Gau-Odernheim 1883 schreibt Pfarrer Gredy folgendes:
Wer eine herrliche Aussicht genießen will, der besteige den Petersberg. Wer sich die Mühe macht von 20 bis 25 Minuten lang bergauf zu steigen, wird bei schönem Wetter reichlich belohnt dafür. Der Berg hat eine Höhe von 246 Meter über der Meeresfläche und etwa 110 Meter über der am Fuße des Berges dahinfließender Selz. Und wenn du nun dastehst, auf dem spitzen Kegel des Petersberges und bewunderst die Schönheit der vor deinen Augen ausgebreiteten Natur und den Reichtum der hessischen Rheinpfalz, so wisse:
Du stehst auf einem heiligen Boden.
Heute sind auf der Spitze des Petersberges noch Reste einer Kapelle zu sehen. Diese Kapelle wird in Urkunden erstmals 1184 erwähnt. In einer weiteren Urkunde von 1289 verfügt darin König Rudolf von Habsburg an die Stadt Odernheim, dass die zwei Jahrmärkte, welche alljährlich auf dem Petersberg im Schatten der Kapelle an den Festen Peter und Paul abgehalten werden, in Zukunft in der Stadt Odernheim abgehalten werden sollen, weil der Berg so hoch und so beschwerlich zu besteigen ist. Die Kapelle verfiel immer mehr, im Jahr 1763 wurden auf der Spitze des Berges von Bechtolsheimer und Gau-Odernheimer Bürger/innen ein großes Steinkreuz errichtet. Dieses wurde infolge eines Gelübdes nach einer Viehseuche dort aufgestellt.
Der Umstand, dass der Berg dem Heiligen Petrus geweiht ist, deutet, wenn auch nur schwach, auf eine sehr frühzeitige Verehrung Gottes und seines größten Apostels hin. Es ist davon auszugehen, dass schon in vorchristlicher, keltischer Zeit, der Petersberg ein Ort religiöser Verehrung war - ähnlich wie der Donnersberg.
Seit vielen Jahren wird bei schönem Wetter, am Himmelsfahrtstag, auf dem Berg ein evangelischer Gottesdienst gefeiert. Und seit 2008 zieht an jedem Pfingstmontag die Bechtolsheimer Weinwanderung tausende Menschen aus Nah und Fern an.
Quelle: http://www.bechtolsheim-rheinhessen.de/c1_Sehenswertes_163_178.html